Die Serie Screentime befasst sich mit der Frage nach dem Verhältnis von Malerei zur Geschichte in einer Gegenwart
der elektronischen Bilderflut. Die Malerei in ihrer kulturellen Funktion ist grundlegend mit der Entwicklung eines
visuell-historischen Bewusstseins verbunden und diente der Erzeugung einer sich im bewussten Sehen realisierenden Kultur.
Digitale Medien hingegen haben vor allem, wenn sie als Medien des Konsums funktionieren die Tendenz, ein denkendes Sehen
zu unterdrücken, sowie den Blick in seiner Bewegung zu kontrollieren und zu binden.
Als “Desktop-Hintergrund“ sind bei allen Arbeiten im kulturellen Gedächtnis verankerte Gemälde referenziert.
Die Ästhetik des in diesem Falle Apple-Desktops hat sich stark ins visuelle Bewusstsein vieler Menschen eingeprägt
und beeinflusst die Art und Weise unserer Wahrnehmung und unseres Denkens. Der oft desorientierende Charakter, dem
die Bildaufbereitungen in digitalen Medien innewohnen, führt zu einer Kultur der Zerstückelung, ein reflektierendes
Denken schafft es kaum den visuellen Reizen zu folgen und sich ihrer Bedeutungen bewusst zu werden. Die Malerei
hingegen trägt in sich das Bedürfnis zur Welt zu werden, sie strebt zur Einheit des Bildes, was es spannend macht,
sie mit der fragmentarischen Ästhetik digitaler Medien zu verschneiden.
Screentime II
acryl on canvas
86 x 66 cm
2024
Screentime I
acryl on canvas
86 x 66 cm
2024
Screentime IV
acryl on canvas
86 x 66 cm
2024
Screentime III
acryl on canvas
86 x 66 cm
2024