280 x 200 cm                    >2020-2022<  

Bilder unterscheiden sich von Worten in ihrer sinnlichen Komplexität. Worte hingegen tendieren speziell in einer rational-aufgeklärten Gesellschaft zur Vereinnahmung des Bewusstseins. Im Spannungsverhältnis zueinander ist das Bild oft gefährdet, von gedanklichen Konzepten verein-nahmt zu werden. Jedoch kann man die Qualität von Bildern gerade in der Resistenz gegenüber sprachlichen versuchen der Aneignung definieren.
In den großformatigen Arbeiten treten Wörter im Bild so hervor, dass sie einem eindeutigen rationalen Begreifen im Wege stehen. Worte werden in der Fläche des Bildes zu Elementen, die den sinnlich visuellen Wahrnehmungs-vorgang auf einer gedanklichen Ebene unterbrechen und beeinflussen, es entsteht ein Spiel zwischen dem Gesehenen und dem Gedachten. In diesem prekären Verhältnis zueinander öffnet sich eine Kluft, sodass Auge und Verstand ihr Verhältnis zueinander ausloten müssen.